Ilmenau (Maike Helm) Jeden Mittwoch sendet der Ilmenauer Studentenfernsehfunk (iSTUFF) ein selbst produziertes Programm über Livestream im Internet. Bei besonderen Anlässen, wie etwa der Internationalen Studentenwoche, laufen mitunter auch täglich Sendungen. Seit 2007 wird zudem jede Woche eine Folge des sPiTV im Ilmenauer Studentenportal sPi angeboten, welches über die Veranstaltungen auf dem Campus informiert. Dies möchte die Forschungsgemeinschaft elektronische Medien e.V. (FeM) nun toppen. Schon bald soll das Programm nicht mehr nur im Internet, sondern auch im Fernsehen zu sehen sein.
"Digitales Fernsehen bietet uns neue Möglichkeiten", sagt Florian Raschke vom DVB-TProjekt der FeM. Als langjähriges Mitglied von iSTUFF erhofft er sich interaktive Formate, bei denen die Zuschauer selbst den Verlauf von Sendungen bestimmen können. "Wir bieten dann verschiedene Ausgänge einer Geschichte an und der Zuschauer muss wählen", erklärt er. Auch Reportagen könnten damit gezielter ins Detail gehen. Hier würden dem Zuschauer nur die Inhalte geboten, für die er sich interessiert. Derartige Wahlmöglichkeiten bedeuten für die 80 Mitglieder des iSTUFF allerdings einen höheren Zeitaufwand. Deshalb sei zunächst nicht wöchentlich ein neues Programm angedacht. "Wir würden eine Schleife aus alten und neuen Folgen von iSTUFF zusammenstellen, die etwa nach zwei Tagen neu beginnt", plant Raschke. Zudem seien aber auch neue Formate denkbar, wie etwa ein Wissensmagazin, das Arbeiten der TU, aber auch der drei Fraunhofer-Institute in Ilmenau vorstellt. "Das könnte die Stadt vielleicht etwas mehr mit der Uni verbinden", denkt Raschke, der befürchtet, dass einige Ilmenauer gar nicht wissen, was "da oben auf dem Ehrenberg" passiert.
Damit sie mehr über den Campus erfahren, soll iSTUFF schon bald digital auf dem Kanal 26 empfangbar sein. Die Genehmigungen und Lizenzen für den sogenannten Einrichtungs- Rundfunk wurden erteilt. Das bedeutet, dass die FeM eine Lizenz zur digitalen Verbreitung der Inhalte von iSTUFF, zur Versorgung der Einrichtung "Universität" und deren Umfeld mit Informationen, besitzt.
Die Bereitstellung des Senderstandortes erfolgt über das Fraunhofer-Institut, in dem Professor Heuberger begeistert von der Idee eines digitalen Studentenfernsehens war. Sobald die Montagearbeiten am Sendeturm am Vogelherd abgeschlossen sind, startet die Übertragung. "Das hängt derzeit vom Wetter ab. Vielleicht ist es schon in ein paar Wochen so weit", spekuliert Raschke.
Allen gespannten Zuschauern sei jedoch schon jetzt ans Herz gelegt zu beachten, dass es sich um einen Studentensender handelt. "Uns geht es hier ums Experimentieren, nicht um ein perfektes Programmangebot", sagt Raschke. Teilweise fehlerhafte Übertragungen oder mögliche Sendeausfälle sollten daher vor allem in der Anfangsphase weder der FeM noch dem iSTUFF übel genommen werden.