So oder so ähnlich könnte man wohl den Wetterbericht für das Snowbowl 2016 Wochenende zusammenfassen. Schön ist jedenfalls was anderes. Aber egal ob es regnet, stürmt oder schneit Broadcast und iSTUFF lassen sich nicht von selbst gesteckten Zielen abhalten. Und so haben wir uns auch dieses Jahr dazu bereit erklärt erneut das ilmenauer Flagfootball Turnier der Roosters zu streamen. Doch anders als es zur Zeit in der Werbewelt Einzug hält bedeutet unser streamen, statt gemütlichen konsumieren auf der bequemen Couch zu Hause, ein ereignisreiches Wochenende irgendwo in Deutschland. Dieses mal sind wir aber in Steinwurfweite zum FeM Headquarter geblieben und haben es mit unserem mobilen Produktionsfahrzeug so gut wie möglich neben der Campussporthalle gemütlich gemacht.
Die Planungs-- und Vorbereitungsphase lässt sich in diesem Jahr auf ein fröhliches "Yo wir schaffen das" zusammenfassen. Aber so mussten einige der neueren Mitglieder dies dann ad hoc am Aufbaufreitag im schnell Durchlauf erlernen. Das Setup wurde bewusst an vielen Stellen möglichst klein gehalten, da sich die Personalsuche durch den Zeitpunkt keine knappe Woche nach den Vorlesungsferien als schwierig gestaltete.
Aber dennoch haben wir wie immer versucht ein paar Dinge zu verbessern. Zum Beispiel wurde die im letzten Jahr noch durch eine Fischaugige Kleinstkamera erzeugte Spielfeldtotale dieses Jahr gegen eine aus dem Fernsehen gewohnte leicht mit schwenkende Kamera ersetzt. Als Clou obendrauf wurde diese erstmals aus dem Ü-Wagen heraus ferngesteuert. Zwar bedarf es dafür aktuell noch fast so viele Kabel wie für die Restlichen Kameras zusammen, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Der Unterschied zu einer Hand geführten Kamera war für den Streamzuschauer kaum zu bemerken.
Ansonsten haben wir vor allem versucht unser selbst programmiertes System für die automatisch generierten Spielstandsanzeigen zu optimieren. Auch die durch FeM entwickelte Recording- und Schnittsoftwarelösung kam erneut zum Einsatz und half uns den Überblick über die 44 Spiele des Snowbowls zu bewahren.
Wer ist Murphy und wer hat ihn schon wieder hier ans Set gelassen?
Zwar könnten wir an dieser Stelle die kleinen und großen Störungen bequem unter den Teppich kehren, aber das passt nicht zu uns also hier ein grober Abriss was so alles schief gehen kann aus ganz unterschiedlichen Bereichen einer solchen Produktion:
Tausend und ein Ding was man vergessen kann wenn man einen Remotehead installiert.
Der Beschluss den Remotehead als Totalen Kamera zu verwenden war schnell gefasst, die Installation des-selbigen hatte aber ihre Tücken. Zwar sind wir im Besitz einer Schelle um das Konstrukt an Traversenrohren zu befestigen, diese war aber einfach zu klein für die Geländer in der Turnhalle. Der zweite Versuch eins der normalen Stative mit einer Metallplatte um zu funktionieren scheiterte an einer passenden Schraube. Danach wurde beschlossen das Stativ das normalerweise den restlichen Kram trägt zu benutzen. Und so wurde dieses schnell aus einen der externen Lager heran organisiert. Leider vergaß man aber das die restlichen Teile für den Zusammenbau noch wegen dem ersten Versuch im Office lagen. Nachdem diese eine gute halbe Stunde dann wieder in der Turnhalle waren der nächste Kopf-Tisch Moment. Die Kombination aus vorhanden Löchern und Schrauben passte einfach nicht und so musste erneut passender Ersatz aus dem Office beschafft werden um schlussendlich den Kran wie auf den Bildern zu montieren.
Schöne Bilder aber die musikalische Brücke fehlt
Das Recordingsystem an sich funktionierte von vornherein tadellos, auch hatten wir seit dem letzten Einsatz eine Verbesserte GUI programmiert um nun zu sehen welches Signal anliegt. Leider hilft das alleine noch nicht dagegen wenn man sich beim Routing der Kreuzschiene für den Falschen Audioembedder entscheidet. Und so geschah es das wir erst einmal eine ganze Weile ohne Ton aufzeichneten. Das alleine wäre ja noch nicht zu schlimm da wir ja immer noch eine Zweite traditionelle MAZ als Backup mit laufen lassen. Doch wie es immer so passiert kommt ein Unglück selten alleine und ausgerechnet diese hatten wir am Samstag morgen frühs um 7 vergessen zu starten. Und so gibt es die ersten vier Spiele der Veranstaltung nur als Stummfilm.
Darüber hinaus gab es nur kleiner Wehwehchen so wollte eine Zoomwippe erst nach liebevoller Behandlung mit dem Schraubenzieher wieder normal funktionieren und eine der Audiostageboxen verursachte eine gute Stunde Fehlersuche da sie schlicht in einen dem Toningenieur des Abends unbekannten Modus lief. auch müssen Wir die Signalwege zu unseren Beiden Multifunktionsarbeitsplätzen noch einmal überarbeiten da die Langen Kabellängen für die digitalen Monitorstrecken wohl zu lang sind.
Aber sonst? Alles Routine?
Wer den Artikel vom letzten Jahr kennt wird vermutlich den Neuheitswert vermissen an diesem Artikel. Aber so ist es nun einmal wenn sich die Arbeit der letzten Jahre auszahlt. Das meiste war sehr analog zu den letztem Jahr. Erneut fanden sich viele der Turnierteilnehmer zum Kommentieren an unsern Mikrofonen ein. Und auch die Stimmung in der Halle und im Team war wieder gut, auch dank der liebevollen Versorgung durch die Roostersorganisation. Sogar selbst mit selbst gebackenen Kuchen wurden wir belohnt.
Auch konnten wir zeigen das unsere Bemühungen gewürdigt werden und wir mit ca. 100 Zuschauern ähnlich viele Menschen im Stream begrüßen durften wie zwölf Monate zuvor.
Und dennoch entlockt man selbst einem so unspannend erscheinendem Tag im im Schnelldurchlauf noch eine gewisse Komik, wie das Timelapsvideo des Vormittags beweist.
Und wenn auch viel Routine in allem steckt so erhält man doch auch immer wieder neue Erkenntnisse auf die kleinen und großen philosophischen Fragen.
So eignen sich die Monumentalen Western Filme der 70er Jahre beim gemütlichen DVD Abend zum Ausklang des Abends optimal das Entspannen der Augen zu beschleunigen.
Nach Müd kommt Blöd scheint sich als eine der universellen Weisheiten zu bestätigen.
Und für uns als Filmcrew beinhaltet die Fußballweisheit "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" eine 14h andauernde Arbeitsaufgabe.
Aber trotz viel zu Tun, wenig Schlaf und etlichen Patzern bleibt die Faszination des Live-Streamings ungebrochen im Verein. Und der Zuspruch der Zuschauer und die anfragen anderer Vereine und Turniere gibt uns das Gefühl das das Endprodukt schon auf einen enorm hohen Niveau ist.