Viele Traditionen haben sich für den ersten Mai eingebürgert, vieler Orts schmückt man Maibäume, anderer Orts türmt man Große Feuer auf und in den Großstädten übt man sich in Hirnloser Gewalt. Da uns das alles irgendwie zu dröge war und wir uns ja fest vorgenommen hatten mit dem Ü-Wagen auch öfter jenseits des Floorballs euch neue Sportarten aus den Trainingshallen der Republik zu präsentieren. Zum langen Wochenende wars nun erneut soweit das wir dieses Jahr schon zum zwoten mal ein neues Highlight der Newcomer Sportarten im petto haben. Und so konnten wir voller stolz 3 Tage lang für die Community und auch alle anderen ein Highlight des Lacrose Kalenders präsentieren. Den European Nations Cup der sich aus dem schon länger presenten Lax in the Box Turnier in Dresden entwickelt hat. Genauer gesagt heißt nun die Herrenveranstaltung so und die parallel stattfindende Damenspielrunde ist dem alten Namen treugeblieben. Der Hauptgrund dafür ist das die Dresdener große Pläne haben und deshalb dient die diesjährige Event auch als Probelauf für den ELF European Indoor Lacrosse Championships 2017 (EILC), sowohl für die Organisatoren als auch für Nationalmannschaften.
Da Dresden auch nur ein Dorf ist und besonders die Sportszenen jenseits der traditionelleren Sportarten sich sehr im Dunstkreis des USV Dresden bewegen. Da wir dort durch das IFC ja schon einiges an Eindrücken für unsere Arbeit hinterlassen haben, kam dadruch dann auch der Kontakt zu den Lacrosespieler zu stande. Die erste Neuerung an der ganzen Aktion gestaltet sich schon einmal zeitlich, denn bereits am Freitag begint der Spielbetrieb im Round Robin Modus. Für uns bedeutet das vorallem viele Missverständnisse in der Planung, so das wir uns erst einige Tage vorher darauf einigen am Donnerstag Abend Richtung Osten auf zu brechen und möglichst viel Aufbau zu stemmen, bevor uns die Hallentechniker vor die Tür kehren. Nach einigen Stunden auf der Autobahn mit mal mehr mal weniger H2O von oben kommen wir an der nicht ganz so neuen Lokalität an. Das Eisstadion in Dresden. Altbekannt und dennoch neu, denn bei diesem Besuch sind wir nicht in der Hallsporthalle unter dem Dach sondern können uns in den Beiden Eishockeyarenen im Untergeschoss austoben. Dies stellt uns und unsere Kabelwege vor neue Herrausforderungen.Nach den ersten Erkundungsrundgängen und Gesprächen mit dem Hallenpersonal haben wir den passenden Standort für Betsy gefunden, wie es seien muß als Übertragungswagen Stellfläche ausgeschildert und nur einen kurzen Grünstreifen von der Lucke zu den Kabeldurchführungen entfernt.
Auch neu sind die mittlerweile voranstreitende Nutzbarkeit unsere Kamerazüge die uns von einem Großen öffentlichrechtlichen Fernsehsender gestiftet wurden. Mit ihrem Zweiten Leben, machen sie für uns einiges besser beim Auf und Abbau. Das man nur noch ein Triaxkabel zu jeder Kamera ziehen muß spart einiges an Aufbau. Leider sind zur Zeit erst 3 von 4 der Kamerazüge halbwegs einsetzbar, aber das Ziel zur ISWIsion dort mit dem vollen Regiment aufzufahren ist greifbar nah. Aber dazu dann mehr im Juni wenn es dann soweit ist.
Zurück an den Ort des Geschehens in Dresden. Für den ersten Spieltag an Freitag ist es für uns am wichtigsten das Herrenspielfeld fertig zu bekommen. Dies ist den Veranstaltern besonders wichtig wir ortientieren uns beim Setup der Kameras an bewehrten und fahren die üblichen Positionen zunächst auf: Hintertor, Führungen für Totale und die beiden Torräume dazu noch 2 Detailkameras eine mittig als Sniperposition und eine direkt hinter dem Glasschutz am Spielfeldrand. So summiert es sich auf 7Stück insgesamt. Dazu sollte eigentlich wieder das von FeM Mitgliedern entwickelten Spielstands und Informationssystem zum Einsatz kommen, aber dies ist durch unsere schusseligkeit nur zum Teil mit eingepackt. Wir müßen zum ersten Mal Improvisieren an diesem Langen Wochenende und entsinnen uns Techniken die wir seit dem ersten iWU Turnieren eigentlich beerdigen wollten. Als Havariesystem kommt so nun die Vorschauausgabe einer Schnittsoftware mit beißend grünen Hintergrund zum Chromakeying. Das ganze wird in der Kommentatorenkabine von Hand gefüttert. Dadurch entfallen leider coole Features wie die Spielzeit im Bild etc. Der Abend verfliegt und immerhin schaffen wir es fast alle Kabelwege fertig zu bekommen und auch das Netzwerk soweit aufzusetzen.
Hier eine weitere Neuerung des Wochenende wo wir sonst immr über mangelnden Upload jammern müßen , können wir nun nicht klagen 20 Mbit/s meinen die spontanen Geschindigkeitsmessungen. Dafür scheint es komplett verkehrte Welt, da der Download dagegen eher an frühe Modemzeiten erinnert. Schuld am ganzen ist die Lustige Zugangsverwaltung des Hallennetzes oder vielmehr das was sich unser Ü-Wagen mit dieser ausgehandelt hat. Aber der wichtige Part funktioniert und wir können ohne Einbußen streamen.
Dieser Weg besteht am Ende aus unsäglich vielen technischen Gerätschaften nur um von unsere kleinen Actionkamera ein mit Ton verheiratetes Signal über die 250m Strecke bis in den Ü-Wagen zu bekommen. Interessierte Finden den genauen Signalplan in der Fotosrecke am Rand ;-)Irgendwann während dieses Aufbaus stellen wir auch fest das die Damen erst am Samstag loslegen mit ihrem Turnier und wir die Technik für Heute erstmal ruhen lassen können. So haben wir Zeit das sich unsere Kameraleute und Kommentatoren mit der Sportart vertraut zu machen, die zwar ähnlich schnell wie Floorball ist aber durch dem im Netz des Schlägers geführten Ball am Anfang recht schwierig ist zu registieren wo der Ball nun ist.Neben unserem bewährten Stammkommentator hat uns der Veranstalter auch echte Experten besorgt und so sitzen ettliche Spieler der deutschen Teams in der Kommentatorenkabine und haben einen Heidenspaß dabei die Spiele zu begleiten.Am Ende des Tages haben wir uns dann auch an das Spielgeschehen gewöhnt und fangen auch schon das Regelwerk zu verstehen. Zum Ausklang gibt es ein wenig fraternisierung mit der Orga und den Teilnehmern beim Willkommensgrillen.
Der Sonntag beginnt erst einmal Spektakulärer, wir öffnen Betsy und bereiten den Beginn der Übertragung vor. Kurz darauf stellen wir fest das es da wohl irgendwo der Fehlerteufel gewütet hat in der Nacht und wir ersteinmal finden müßen warum das Netzwerk gerade schluckauf hat. Irgendwo in zu Beginn der ersten hälfte des ersten Spiel des Tages ist der schuldige Rechner gefunden und wir können die spannenden Finalfights auch in die Welt hinaus jagen. Nach einem zackigen Aufbau bis weit nach Mitternacht haben wir es geschafft, alle Video, Audio und Netzwerkkomponenten stehen und wir sind fürs erste Sendebereit. Wir brechen auf und gönnen uns einige Stunden Schlaf in unserem Nachtlager in der Jugendherberge.
Am nächsten morgen geht alles einen Tick gemütlicher vor sich, der Spielbetrieb startet erst um 12 Uhr. Wir haben also noch etwas Zeit um den letzten Feinschliff zu betreiben und noch einen Übertragungsweg für das Damentunier zu improvisieren, das in der Trainingshalle stattfindet. Der Samstag verläuft nach einer nicht zu langen aber auch nich zu kurzen Nacht, recht entspannt. Am Vormittag haben wir das Bild der Actionkamera dann soweit eingerichtet das man zumindestens das gesamte Spielfeld des Damenturniers sehen kann. Bei den Herren Spielen steht ersteinmal die Fortsetzung des Round Robin Spielbetriebes an bis dann am Nachmittag und Abend die für die Platzierung entscheidenden letzten Spiele antreten.
In der etwas längeren Auswertungspause nutz unsere Crew den Strømingfante für das eine oder andere kurze Nickerchen. Die Qualifikationsspiele im Anschluß verlaufen sehr nach den Vorhersagen unserer Experten und am Ende Stehen die beiden Halbfinale fest.Den Abend lassen wir dann gemütlich ausklingen erst im Tappas Lokal und im Anschluß auf der Players Party im alten Pumpenhaus, wo die Crew noch einmal so richtig zur Musik abgehen kann.
Bis auf Kleinigkeiten läuft die Technik durch ohne zu murren. Spieltechnisch wurde der Zeitplan etwas umgeworfen damit die Mannschaften aus den weiter entlegenden Teilen Europas früher die Heimreise antreten können, da sie es leider nicht in das Finale geschafft haben. Unsere Übertragung des Turniers endet mit den Livebildern vieler glücklicher Spieler und Organisatoren zur Siegereherung. Danach gibt es den mittlerweile zur Routine gewordenen schnellen Abbau der Technik und danach begibt sich unser kleiner Convoy aus 3 Fahrzeugen auf die Heimfahrt nach Ilmenau. Die Reise endet fast so wie sie begonnen hat mit dem Schleppen unserer Technik durch die Ilmenauer Nacht.